Sprung
über die Autobahn
Keine Kommune war in den vergangenen Jahren so stark vom Tagebau Garzweiler betroffen wie die Stadt Jüchen mit ihren knapp 24.000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Durch die Beendigung des Tagebaus und die Rekultivierung großer Flächen ergibt sich neuer Raum für landschaftliche und städtebauliche Entwicklungen. Gleichzeitig verzeichnet Jüchen – ebenso wie die gesamte Region – ein Bevölkerungswachstum. Geplant wird das neue Quartier für bis zu 3.000 Menschen im besten Sinne als „Stadt-Teil der Zukunft“, dessen Realisierung in den 2040er-Jahren ansteht: hohe Lebensqualität mit attraktivem und bezahlbarem Wohnraum mit kurzen Wegen in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof Jüchen, großer Landschaftsraum mit großzügigen Grünflächen, Klimaneutralität, nachhaltige Energiekonzepte und ressourcenschonende Bauweise. Der städtebaulich-freiraumplanerische Rahmenplan wurde am in November 2025 vom Zweckverband LANDFOLGE Garzweiler und der Stadt Jüchen gemeinsam öffentlich vorgestellt.
Vorhaben:
Entwicklung eines neuen Stadtteils für bis zu 3.000 Menschen
Umsetzungsphase
bis 2040er-Jahre
Standort:
unmittelbar am Bahnhof Jüchen südlich der Bundesautobahn A46 auf größtenteils rekultivierten Flächen
Planungsraum:
20 Hektar eingebettet in einen rund 56 Hektar großen Landschaftsraum
Projektkoordination:
Zweckverband LANDFOLGE Garzweiler
Rahmenplan:
städtebaulich-freiraumplanerischer Rahmenplan seit November 2025 vorliegend
Vorhaben Ende 2022 gestartet
Auf Grundlage erster Vorstudien der Stadt Jüchen ist das Vorhaben für den „Sprung“ der Stadt Jüchen Richtung Süden über die Autobahn und auf größtenteils rekultivierte Flächen des Tagebaus Ende des Jahres 2022 gestartet. Die Federführung des Projektes liegt beim Zweckverbandes LANDFOLGE Garzweiler. Die Planungen für den neuen Stadtteil sind ein Beispiel dafür, wie der Ausstieg aus dem Braunkohlebergbau in den Anrainerkommunen neue Entwicklungsmöglichkeiten schafft: Durch die Rekultivierung von Flächen entsteht Schritt für Schritt neuer Raum für landwirtschaftliche, gewerbliche, landschaftliche und städtebauliche Entwicklungen. Auf Basis des Wettbewerbsentwurfs von 2023 wurde der städtebaulich-freiraumplanerische Rahmenplan gemeinsam mit den Büros Octagon und Studio Erde erarbeitet und im November 2025 der Öffentlichkeit vorgestellt.
Ziele
Dem Bevölkerungswachstum nachkommen
Aktuell leben etwa 24.000 Menschen in Jüchen. Der neue Stadtteil soll Platz für weitere 3.000 Einwohnerinnen und Einwohner schaffen.

Raum für gemischte Nutzung
Mit dem „Stadt-Teil der Zukunft“ entsteht ein neues Viertel mit dem Ziel einer gemischten Nutzung. Der Fokus der Planungen liegt auf der Schaffung von Wohnraum.

Neuer Landschaftsraum
Auf einer Fläche von voraussichtlich rund 20 Hektar entsteht ein neuer Lebensraum für Menschen. Eingebettet ist Jüchen-Süd in einen rund 56 Hektar großen Landschaftraum.

Klimaneutralität und Lebensqualität
Der Stadtteil wird als Stadtviertel der kurzen Wege mit hoher Lebensqualität geplant. Das Thema Klimaneutralität bestimmt die Planung. Umweltschutz, Mobilitätswende, Klimaneutralität, ein nachhaltiges Energiekonzept, ressourcenschonende Bauweise sowie eine sozial vielfältige Wohnbevölkerung mit sozialen Einrichtungen sind geplant.

Städtebaulich-landschaftsplanerischer Wettbewerb
2023 haben 13 Teams von Stadtplanungsbüros mit Landschaftsarchitektinnen und Landschaftsarchitekten an einem europaweiten städtebaulich-landschaftsplanerischen Wettbewerb teilgenommen. Ziel war es, ein visionäres städtebauliches und landschaftsplanerisches Konzept mit Entwicklungsperspektiven für Hochbau und Freiraum zu erhalten – und das unter Berücksichtigung der bereits laufenden Realisierung des Blau-Grünen Bandes.
Die Preisträger
1. Preis, dotiert mit 52.000 Euro
Octagon Architekturkollektiv Fenzlein Köpper Stapel Wiese, Leipzig, mit studio.erde Landschaftsarchitekt, Marcel Tröger, Berlin
Quelle: Octagon Architekturkollektiv Fenzlein Köpper Stapel Wiese, Leipzig, mit studio.erde Landschaftsarchitekt, Marcel Tröger, Berlin
Rahmenplan Jüchen-Süd
Der Rahmenplan wurde im November 2025 öffentlich vorgestellt.
Rahmenplan Jüchen-Süd: Eckpunkte
Der Rahmenplan konkretisiert die Entwicklung von Jüchen-Süd auf einem rund 56 Hektar großen Planungsraum südlich der A46. Vorgesehen sind:
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ein neuer Stadtteil für bis zu 3.000 Menschen auf etwa 20 Hektar städtebaulicher Entwicklungsfläche,
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insgesamt mehr als 1.200 Wohneinheiten mit einer Mischung aus unterschiedlichen Wohnformen,
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ein Anteil von rund 25 % für Gewerbe- und Dienstleistungsflächen, ergänzt um soziale Infrastruktur und großzügige Grünflächen,
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vier Quartiere, die über einen „Innovationsboulevard“ mit zentralen Quartiersgaragen und einem Shuttlebus-System verknüpft werden,
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ein klimaneutrales Energiekonzept mit regenerativer Energieerzeugung, -speicherung und -verbrauch sowie ein stark ausgeprägter Kreislaufgedanke.
Ein erster Bauabschnitt ist als IGA-Quartier vorgesehen und soll einer der Hauptstandorte im Konzept der Internationalen Gartenausstellung 2037 werden. In diesem Teil könnten bereits rund 330 Wohneinheiten entstehen.
Meilensteine
WEITERE BILDQUELLEN
Illustration im Header: Octagon Architekturkollektiv Fenzlein Köpper Stapel Wiese, Leipzig, mit studio.erde Landschaftsarchitekt, Marcel Tröger, Berlin
Luftbild unter Einstiegstext: Ruth Klapproth










